Meine schriftliche Anfrage an den Senat zeigt, dass seit 2021 nicht nur die relative Anzahl der zugelassenen PKW abnimmt, sondern auch die absolute Anzahl ist von 1.098.637 PKWs im Jahr 2021 auf 1.078.259 PKWs im Jahr 2023 gesunken ist. Dies entspricht einem Rückgang von knapp 2 % in gerade mal zwei Jahren. Im gleichen Zeitraum ist die Bevölkerung Berlins von 3.775.480 Personen auf 3 878 100 Personen gewachsen. Das bedeutet, dass trotz wachsender Bevölkerung keine neuen Fahrzeuge angemeldet werden. Es ist auch davon auszugehen, dass Menschen in relevanter Anzahl ihre PKWs abmelden.
Dazu mein Kommentar: „Immer mehr Berliner*innen verzichten auf ein Auto. Seit 2010 verzeichnen wir einen Rückgang um etwa 7 % der pro Tausend Einwohner*innen zugelassenen PKW, auf aktuell 278 Autos pro Tausend Einwohner*innen. Das bedeutet, dass nicht einmal 30 % der Berliner*innen ein Auto besitzen. Auch die absoluten Zahlen sind rückläufig. Zwischen 2021 und 2023 hat der PKW-Bestand um knapp 2 % abgenommen und das, obwohl Berlin im gleichen Zeitraum um gut 100.000 Einwohner*innen gewachsen ist. Das sind phänomenale Nachrichten für das Klima, die Lebensqualität und die Lärm- und Luftbelastung!
Es ist absolut unverständlich, dass der Senat entgegen dieser Entwicklung weiterhin Politik für das Auto macht. Wir erleben eine verbissene Verteidigung von Fahrspuren, Parkplätzen und die Planung neuer Straßen und Autobahnen. Gleichzeitig werden die Radwegeplanungen und Verkehrssicherheit sabotiert und der ÖPNV ausgehungert. Der Senat betreibt aktiv Politik gegen die Interessen der Menschen, die in großem Stil vom Auto umsteigen auf klima- und stadtverträgliche Mobilität. Das muss endlich auch politisch von CDU und SPD anerkannt werden. Millionengräber wie die Sanierung des Schlangenbader Tunnels wirken vor dem Hintergrund dieser Zahlen und der Haushaltssituation umso stärker aus der Zeit gefallen.
Berlin braucht keine neuen Straßen, sondern mehr denn je den Umbau der Verkehrsinfrastruktur zugunsten von Rad- und Fußverkehr und massive Investitionen in den ÖPNV, um diese Entwicklung zu unterstützen und die Menschen beim Umstieg vom Auto durch attraktive Angebote und sichere Infrastrukturen zu unterstützen.“