Investitionsplanung von CDU und SPD zerstört Berliner Verkehrssystem

Hier mein gemeinsames Statement mit Oda Hassepaß zu den massiven Kürzungen im Verkehrs-Haushalt des Berliner Senats:

„Die drastischen Kürzungen von CDU und SPD bei Investitionen im Verkehrsbereich begraben die letzten Hoffnungen auf eine menschenwürdige Verkehrssituation in Berlin für die nächsten Jahre. Statt die BVG-Krise zu lösen, wird sie verfestigt, eine S-Bahn-Krise vorprogrammiert, der U-Bahnausbau vollkommen auf Eis gelegt. Die CDU setzt knallhart auf einen „Auto-only-Kurs“ und die SPD macht mit. Leidtragend ist die Berliner Bevölkerung, die überwiegend gar kein Auto hat und mit Bus, Bahn, zu Fuß oder Rad unterwegs ist. Die CDU macht Politik gegen die Menschen.  

Die Halbierung der Investitionsmittel für ÖPNV und Fußverkehr, die komplette Streichung der Gelder zur ÖPNV-Beschleunigung sowie die Kürzung der Radverkehrsmittel um über 80 Prozent zeigen die Verachtung von CDU und SPD für alle Menschen, die nicht mit dem Auto unterwegs sein können und wollen. Die Investitionsplanung enthält weder Mittel für die Verlängerung der U3 noch der U8, für die bereits in diesem oder nächstem Jahr der Baubeginn versprochen wurde. Mit halbierten Mitteln für ÖPNV Investitionen diese teuren Erweiterungen des U-Bahnnetzes umsetzen zu wollen, kann nicht funktionieren. Überfüllte Bahnen, Verspätungen, gefährliche Fuß- und Radwege werden damit nicht beseitigt, sondern zur Normalität. Stattdessen werden die Mittel für die völlig aus der Zeit gefallene TVO vervielfacht. Aber nicht mal damit ist die TVO ausfinanziert – die veraltete Kostenschätzung bleibt die Grundlage für diese Betonschneise, die so nicht realisiert werden kann.

Diese Politik strapaziert nicht nur die Nerven der Berlinerinnen, sondern ist schlicht lebensgefährlich. Bei einer Rekordzahl von Verkehrstoten in Berlin nimmt Schwarz-rot durch ihre Kürzungen schulterzuckend weitere Menschenleben in Kauf. Während andere Großstädte längst moderne und zukunftsfähige Mobilität etablieren, katapultiert sich Berlin zurück in die Vergangenheit.“

Gemeinsames Statement mit Oda Hassepaß zur Verkehrssicherheits-Bilanz für 2024

Katastrophen-Bilanz für die Berliner Verkehrssicherheit

„Die Verkehrssicherheit in Berlin hat 2024 einen traurigen Tiefpunkt erreicht: 55 Verkehrstote und über 15.000 Verletzte, darunter 760 Schulkinder. Erstmals seit 2016 steigt die Zahl der Verkehrstoten wieder – Diese fatale Bilanz ist das Ergebnis einer rückwärtsgewandten Verkehrspolitik von CDU und SPD, die lieber das Auto statt die Sicherheit der Menschen priorisiert.

Massive Haushaltskürzungen, der Stopp von Rad- und Tramprojekten sowie die Blockade von Verkehrsberuhigungen, Tempo-30-Zonen und Fußwegmaßnahmen verhindern einen höhere Sicherheit im Straßenverkehr. Null Verkehrstote ist die einzige Zahl, die wir als Gesellschaft akzeptieren sollten. Jeder Mensch, der im Berliner Verkehr verletzt wird, ist einer zu viel. Eine moderne Stadt, die Menschen schützt, macht Sicherheit und Klimaschutz zur Priorität. CDU und SPD machen stattdessen Verkehrspolitik gegen die Menschen Wir Grüne sagen: Schluss mit der Angst, her mit schützenden Maßnahmen für ein lebenswertes Berlin!“

Schriftliche Anfragen zur A100

Die Antworten des Senats auf meine schriftliche Anfrage zur Wiederherstellung der Elsenbrücke und zur Intriebnahme des 16. Bauabschnitts bestätigen meine Vermutungen: Die Inbetriebnahme des 16. Bauabschnitts erfolgt vor der Fertigstellung des westlichen Teils der Elsenbrücke. Das bedeutet, dass sich das Verkehrschaos am Kreuz Elsenbrücke/Am Treptower Park/Puschkinallee in der Zeit dazwischen durch den abfahrenden Verkehr von der Autobahn noch einmal massiv verstärken wird, da der Fädelverkehr auf die Elsenbrücke weiter bestehen bleibt, solange der westliche Teil der Elsenbrücke nicht fertig ist. Wenn diese Behelfsbrücken sogar – wie ich vermute – auf unbestimmte Zeit bestehen bleiben, ist nicht nur Dauerstau vorprogrammiert, sondern die Situation wird natürlich auch auch alle anderen Verkehrsarten belasten. Hierfür sind nach der derzeitigen Planung des Senats keine zustätzlichen Maßnahmen geplant – weder sichere Fußwege (obwohl wir an allen Autobahnabfahrten in Berlin sehen, dass hier die Verkehrsunfallzahlen überdurchschnittlich hoch sind), noch für den Busverkehr (der eigentlich zusätzliche Haltestellen bräuchte), noch für den Radverkehr. Die Verkehrssicherheit wird folglich schwer belastet.

Da bis heute vollkommen unklar ist, ob die Autobahn als 17. Bauabschnitt verlängert wird, ist auch unklar, ob die Behelfsbrücken bestehen bleiben, ob es noch einmal einen kompletten Neubau (der sicher mindestens 10 Jahre für Planung und Realisierung bräuchte) oder einen Tunnel gibt. Mit einer Änderung der Verkehrssitutation ist somit nicht zu rechnen. Also entstehen Kosten von 720 Mio. Euro, um dann im Stau zu landen. Lösungen von Verkehrsproblemen sind nicht in Sicht. Genau deshalb fordere ich eine neue Untersuchung der Verkehrsleistung und Maßnahmen zur Regelung des Verkehrs für alle Verkehrsarten. Der Senat scheint dies nun selbst erkannt zu haben, gibt aber keine Informationen darüber, was dies konkret bedeutet, was genau untersucht wird, usw…

Dazu mein Zitat: „Schon heute ist das Verkehrschaos rund um die Elsenbrücke eine schwere Belastung für alle, die sich dort bewegen – egal ob mit dem Auto oder Bus im Stau, mit dem Rad oder zu Fuß. Solange die Elsenbrücke nicht fertig saniert ist, wird dies auch so bleiben. Deshalb braucht es vor der Inbetriebnahme der A100 am Treptower Park unbedingt ein neues Verkehrskonzept, das den Zusatzverkehr durch die Autobahnabfahrt regelt und vor allem die Verkehrssicherheit für alle garantiert. Passiert dies nicht, droht der Verkehrsinfarkt. Der Senat läßt die Berliner*innen hierüber aber nach wie vor im Unklaren. Wir fordern Senatorin Bonde auf, sich endlich zur Notwendigkeit von neuen und zustätzlichen Maßnahmen zur Regelung des Verkehrs rund um die Elsenbrücke zu bekennen.“

Schriftliche Anfrage „Zustand der Brücken in Berlin“

Gemeinsam mit meiner Kollegin Oda Hassepaß habe ich mich in einer schriftlichen Anfrage den Berliner Senat nach dem Zustand der Berliner Brücken gefragt. 

Die Antwort des Senats zeigt: In jedem Berliner Bezirk (außer in Lichtenberg) gibt es Brücken, die sich in einer ähnlichen oder schlechteren Verfassung wie die Carolabrücke in Dresden befinden.

Dazu mein gemeinsamer Kommentar mit Oda Hassepaß: Die Bilder vom verheerenden Einsturz der Carolabrücke in Dresden im September sind uns allen noch im Kopf. In Berlin sind 57 Brücken in einem ähnlichen maroden Zustand wie die Carolabrücke vor ihrem Einsturz, oder sogar noch schlechter.

Und die Lage wird sich in den nächsten Jahren noch weiter verschärfen. Für einen Großteil der potentiell einsturzgefährdeten Brücken gibt es nicht einmal einen Fahrplan für die Sanierung, geschweige denn Gelder.

Damit spielt der Senat mit dem Leben der Menschen in dieser Stadt. Statt in dringend notwendige Instandsmaßahmen zu investieren, plant der Senat millionenschwere Neubauprojekte wie die TVO. Das ist nicht nur absolut unverantwortlich, das gefährdet im schlimmsten Fall Leben.“