Besuch beim Projekt „Selbstverteidgung mit Worten“

Im Zuge der #Frauenkampfwochen möchte ich herausragende Frauen und ihr Engagement kennenlernen. Deshalb war ich bei den Regionalen Arbeitstellen für Bildung, Integration und Demokratie (RAA) e.V., um mir das Projekt „Selbstverteidigung mit Worten“ anzuschauen. Dieses bietet jungen Mädchen und Frauen einen Raum zur Besprechung, Vernetzung und Organisation an. Gemeinsam und selbst organisiert unterstützen sie sich als Gruppe im Umgang mit Diskriminierungen und Mobbing. Das Projekt bietet jungen Mädchen mit Rassismuserfahrungen ab der Kita die Möglichkeit sich zu vernetzen, auszutauschen und sich gegenseitig zu empowern. Mit Mitteln des Forumtheaters/Theater der Unterdrückten werden Strategien ausprobiert, um die erlebte Diskriminierung zu verarbeiten und damit umzugehen. Das Projekt setzt auf flache Hierarchien, die Betroffenen entscheiden und beraten selbst, mit welchen Mitteln sie mit den eigenen Erfahrungen mit Rassismus, Sexismus etc. vorgehen möchten. Auch Unterschiede in der Gruppe, wie zum Beispiel die unterschiedlichen Alter werden thematisiert und ausgehandelt. So erklärte Olenka Bordo Benavides, mit der ich sprach, dass sie als älteste Teilnehmerin wahrgenommen wird, und nicht als Gruppenleiterin. Es wird mit einer intersektionalen Verstädnis gearbeitet und versucht Barrieren für die Teilnahme abzubauen. So habe man gemerkt, dass kostenlos bereitgestellte Fahrkarten für einige der Teilnehmer*innen zentral sind, um den weiten Weg zu den Treffen auf sich nehmen zu können.
Aus diesen Treffen ist auch das Buch „Wir sind Heldinnen!“ entstanden, das die Geschichten der Mädchen erzählt.In mehreren Treffen mit verschiedenen Schriftsteller*innen hat die Gruppe an den Inhalten des Buchs gearbeitet. Es wurden andere Formen des Geschichtenerzählens genutzt, zum Beispiel über Fotografie und Film, gemalten Bildern oder in Form von gemeinsam erstellten bestickten Stoffstücken.

Herzlichen Dank für den tollen Einblick in das Projekt! Mehr Informationen zum Projekt sind auf dessen Facebookseite zu finden: https://www.facebook.com/wirsindheldinnen/

Das Buch:Wir sind Heldinnen! Unsere Geschichten Ein Projekt vom SVK und der Bildungswerkstatt Migration & Gesellschaft. Die Autorinnen haben sich bei 15 Schreibwerkstätten getroffen, um ihre Erfahrungen mit Diskriminierung und Mobbing zu beschreiben und zu visualisieren. Inhalte der Schreibwerkstätten waren auch Empowerment, Körper- und Theaterarbeit und Selbstverteidigung. Perspektivenvielfalt und Empowerment:Die Beiträge entfalten sich aus dem Alltag und der Fantasie der Autorinnen. In den Schreibwerkstätten stellen sich Fragen wie: Welche Rolle spielen die geografische Herkunft und Sprache, der eigene Name oder das Geschlecht? Was zeichnet Familie und Freund_innenschaft aus? Wozu braucht es Heldinnen? Geschrieben, gemalt und fotografiert erzählen die Beiträge von Zusammenhalt, Flucht, Schule, Gemeinsamkeiten, Strategien, Zugehörigkeiten, Detektivinnen, Angst, Vertrauen, Erwachsenen-Kinder-Beziehungen Langsamkeit, Rassismuserfahrungen, Größe und dem Gefühl klein gemacht zu werden. (Beschreibung übernommen mit freundlicher Genehmigung von Olenka Bordo Benavides )

Das veröffentliche Buch „Wir sind Heldinnen! Unsere Geschichten“ der Gruppe Selbstverteidigung mit Worten.

Tausende bei Demo zum Frauentag „Echte Männer sind feministisch“

Beitrag veröffentlicht in der Berliner Zeitung am 08.03.2019

Der Alexanderplatz war voll wie lange nicht: Buntes Volk aller Geschlechter hatte sich am Frauenfeiertag zur Demonstration „Feiern – Streiken – Weiter kämpfen“ zusammengefunden. Feiern konnten diejenigen, die den 8. März in Berlin zum Feiertag gemacht haben: „Alles richtig gemacht“, freute sich Antje Kapek, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, die am Beschluss, dem 8. März die Ehre zu geben, maßgeblich beteiligt war.



Ein feministischer Feiertag für Berlin


Für das Berliner Anwaltsblatt habe ich aufgeschrieben, warum der 8. März FrauenKAMPFtag bleiben muss und wird: „Der Frauentag ist in seinem Ursprung eben kein Feiertag, sondern ein Kampftag. Ins Leben gerufen von Frauen, die es satt hatten, dass die Gesellschaft sie aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt. Er dient seit jeher dazu für Frauenrechte zu streiten.“

Das Abgeordnetenhaus von Berlin

Mein Schülerpraktikant Jurek Hartung recherchierte während seines 2-wöchigen Praktikums zu den politischen Institutionen von Berlin. Hier ist sein Bericht.

Das Berliner Parlament sitzt im Abgeordnetenhaus von Berlin. Es ist zuständig für die Gesetzgebung des Landes, für die Regierungsbildung in Form der Wahl eines Bürgermeisters und für die Kontrolle der Regierung bzw. des Senats. Wählen darf jede*r deutsche Staatsbürger*in , die*der schon drei Monate in Berlin lebt und volljährig ist. Gewählt wird im Regelfall alle fünf Jahre. Außerdem ist es ein Halbtagsparlament. Im Parlament sitzen verschiedene Fraktionen bestimmter Parteien. Um ins Parlament zu kommen, muss man demokratisch gewählt werden. Im Parlament sitzen: Die SPD mit 38 Sitzen, die CDU mit 31 Sitzen, B90/Grüne mit 27 Sitzen, Die Linke mit 27 Sitzen, die FDP mit 12 Sitzen und die AfD mit 22 Sitzen. Außerdem sitzen im Parlament drei fraktionslose Abgeordnete, die von der AfD-Fraktion ausgeschlossen wurden. Es gibt verschiedene Gremien im Abgeordnetenhaus. Das sind einmal das Präsidium mit dem Parlamentspräsidenten und seinen Vertreterinnen, der Ältestenrat und verschiedene Ausschüsse. Im Abgeordnetenhaus gibt es sogenannte Plenarwochen. In diesen Wochen sind immer donnerstags Plenarsitzungen. Bei diesen Plenarsitzungen gibt es am Anfang die „Aktuelle Stunde“, dabei werden von den Fraktionen vorgeschlagene Themen besprochen. Anschließend gibt es eine Fragestunde, bei der die Senator*innen von den Abgeordneten befragt werden. Dann kommt der Prioritätenblock, für den jede Fraktion einen Verhandlungsgegenstand vorschlagen kann.

Im Abgeordnetenhaus gibt es auch viele verschiedene Ausschüsse. Wenn im Plenum ein Antrag in einen Ausschuss überwiesen wurde, dann wird dieser Antrag dort besprochen und für den Beschluss im Plenum vorbereitet. Also müssen Abgeordnete oft zu Sitzungen, Terminen, Beratungen oder anderen Veranstaltungen.

Im Berliner Parlament gab es schon viele verschiedene Koalitionen z.b. unter Klaus Wowereit SPD+PDS, SPD+CDU oder unter Eberhard Diepgen CDU+FDP. Im Parlament werden auch Gesetze beschlossen. Das läuft so ab, dass es einen Gesetzesentwurf gibt, der entweder von einer Fraktion, von der Regierung oder als Volksbegehren eingereicht wird. Dann wird dieser vom Ältestenrat in die Tagesordnung einer Plenarsitzung eingefügt und dort besprochen. Im Anschluss wird er dann in den zuständigen Ausschuss weitergeleitet und dort nochmal besprochen. Gegebenenfalls kommt er dann mit einer Empfehlung des Ausschusses zurück ins Plenum und im Idealfall wird da dann beschlossen, dass das gut ist.

Der Senat

An der Spitze des Senats steht der regierende Bürgermeister. Gerade ist das Michael Müller. Dann gibt es verschiedene Senator*innen, die für verschiedene Themen zuständig sind, z.b. die Wirtschaftssenatorin Ramona Pop oder den Senator für Justiz und Verbraucherschutz Dirk Behrendt.. Der Senat hat die Aufgabe zu regieren. Die Senator*innen werden vom Regierenden Bürgermeister ernannt.

Staatssekretär*innen sind die höchsten Beamt*innen einer Senatsverwaltung. Sie bilden die Schnittstelle zwischen politischen Organen und der nicht politischen Beamtenschaft. Außerdem sind sie immer für einen bestimmten Bereich zuständig und unterstehen den Senator*innen.

Die Grünen

Die Grünen legen einen sehr großen Wert auf die Quote. Das bedeutet, dass sie es wichtig finden mindestens einen „fifty-fifty“ Anteil an Männern und Frauen in ihrer Partei bzw. Fraktion zu haben. Das ist für sie sehr wichtig, da sich die Partei für Gleichberechtigung einsetzt.

Die Berliner Grünen-Politikerin Antje Kapek war zuerst in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) in Friedrichshain-Kreuzberg, wo sie später zusammen mit Daniel Wesener Vorsitzende der Grünen Bezirksfraktion wurde. 2011 wurde sie dann ins Abgeordnetenhaus von Berlin gewählt. Anschließend wurde sie 2012 gemeinsam mit Ramona Pop Fraktionsvorsitzende der Grünen im Abgeordnetenhaus. Ende des Jahres 2016 wurde sie wiedergewählt und bestreitet dieses Amt seitdem zusammen mit Silke Gebel.

Sobald man als Fraktionsvorsitzende*r gewählt wurde ist man automatisch Teil des Fraktionsvorstands. Das bedeutet, dass man die Fraktion leitet, indem man in Fraktionssitzungen die Moderation übernimmt oder falls die eigene Fraktion in einer Koalition ist, man auch zu den Koalitionsverhandlungen geht und seine Fraktion vertritt.