Die Eröffnung des 16. Bauabschnitts der A100 ist heute genau 100 Tage her. Monate- und jahrelang haben wir davor, gemeinsam mit zahlreichen Verkehrsexpert*innen, eine neue Leistungsfähigkeitsuntersuchung der Anschlussstelle gefordert. Das bedeutet, es sollte eine Verkehrssimulation durchgeführt werden und darauf aufbauend ein Konzept für die Gebiete rund um Alt-Treptow entwickelt werden. Denn: Es war absehbar, dass zwischen dem Nadelör Elsenbrücke und den umliegenden Knotenpunkten ein extremer Stau entstehen würde, der die Verkehrssicherheit massiv gefährdet.
Die Leistungsfähigkeitsuntersuchung wurde jedoch immer wieder abgelehnt und es ist genauso gekommen, wie alle befürchtet haben. Umso überraschender war es zuhören, dass Senatorin Bonde kurz nach der Eröffnung davon sprach, es habe eine Verkehrssimulation gegeben, der tatsächliche Verkehr verhalte sich nur ganz anders als in der Simulation erwartet (siehe Bericht im Tagesspiegel vom 07.09.).
Daraufhin haben wir eine Demonstration / Vorlage dieser Verkehrssimulation gefordert:
10.09.: Wir haben mit der Grünen Fraktion im Verkehrsausschuss für die Grüne Fraktion um die Vorlage / Demonstration der Simulation gebeten. Dies wurde zugesagt, ist aber nicht geschehen.
08.10.: Nach 4 Wochen haben wir erneut im Verkehrsausschuss um die Vorlage / Demonstration der Simulation gebeten. Wieder wurde dies zugesagt, wieder ist nichts geschehen.
16.10.: Ich habe per Mail an den Staatssekretär Herrn Herz angekündigt, einen Antrag auf Akteneinsicht zu stellen, sollte die Simulation bis zum 24.10. weiterhin nicht vorgelegt werden. Darauf habe ich keine Antwort erhalten.
28.10.: Per Mail habe ich den Antrag auf Akteneinsicht gestellt. Wiederum habe ich weder eine Antwort noch eine Eingangsbestätigung erhalten.
19.11.: Ich habe mich, erneut per Email, über die ausbleibende Reaktion auf den Antrag auf Akteneinsicht beschwert.
21.11.: Ich habe eine Eingangsbestätigung erhalten sowie den Hinweis, die Angelegenheit sei kompliziert, aber man würde sich melden. Seitdem ist bis heute, 05.12., weiter nichts passiert.
Auf dieser Grundlage und wie am 05.12. bereits im Tagesspiegel berichtet, deutet vieles darauf hin, dass die Verkehrssimulation so nie durchgeführt wurde. Dies würde bedeuten, dass Senatorin Bonde die Simulation erfunden und die Öffentlichkeit ebenso wie das Parlament getäuscht hätte. Wenn sich dies bestätigen sollte, müsste es Konsequenzen haben.

