Visitenkarte Zukunft für Tegel: Modellquartier für Zukunftstechnologien in Gewerbe und Wohnen

In Tegel könnten sich schon längst die Baukräne drehen – wäre nur der BER in Schönefeld schon eröffnet. Doch stattdessen haben wir im Jahr 2016 sogar eine Debatte darum, ob der Flughafen Tegel nicht offenbleiben sollte. Diese absurde Idee hätten wir uns sparen können, wäre uns nur der Eiertanz um die Eröffnung des BER erspart geblieben.

Wir Grünen sagen ganz klar „Nein“ – Tegel hat seine Zeit gehabt. Die Bewohner*innen von Wedding, Reinickendorf und Pankow haben jahrzehntelang unter dem Fluglärm gelitten. Damit sollte so schnell wie möglich Schluss sein.

Doch entscheidend ist: Die Nachnutzung des Flugfeldes Tegels ist eine einmalige Gelegenheit, unsere Stadt weiter zu entwickeln. Tegel kann zur „Visitenkarte der Zukunft“ unserer Hauptstadt werden: Hier können ein moderner Wissenschaftsstandort, aber auch ein Quartier, in dem Wohnen und Gewerbe miteinander verzahnt sind, entstehen.

Tegel ist ein Raum voller Möglichkeiten:

  • Grüne Zukunftstechnologien sollen im Forschungs- und Industriepark im und rund um das Flughafengebäude im Mittelpunkt stehen. Dabei können Energieerzeugung und -verteilung, Wasseraufbereitung, innovative Mobilitätskonzepte, neue Werkstoffe und intelligente IT-Lösungen erforscht und erprobt werden.

  • Wir begrüßen die Ansiedlung von Teilen der Beuth-Hochschule in Tegel. Konzepte für studentisches Wohnen können den Wissenschaftsstandort Tegel stärken.

  • Auf dem ehemaligen Flugfeld sollen grüne Freiflächen für Sport, Spiel und Naherholung entstehen.

  • Wir haben den Senat aufgefordert, ein ÖPNV-Erschließungskonzept für den Forschungs- und Industriepark und die neu entstehenden Quartiere zu erarbeiten.

  • Ein neues Stadtquartier soll entstehen und zeigen, dass Wohnen und modernes Gewerbe vereinbar sind. Dieses Mischgebiet soll ein lebendiges, urbanes Stadtquartier mit kleinteiliger Nutzungsmischung, Cafés und natürlich auch Gewerbe in den Erdgeschossen werden. Es soll ein Wohnquartier, das modellhaft, smart und klimaneutral und für alle Einkommensklassen zugänglich ist, gebaut werden.

Inzwischen hat der Senat unsere Pläne für ein generationenübergreifendes und studentisches Wohnen aufgegriffen. Auch sollen statt der ursprünglich geplanten 1.000 Wohnungen – nun wie von uns vorgeschlagen – 5.000 Wohnungen entstehen.

Das lange Warten auf die Schließung Tegels hat nun zumindest einen Sinn: Der zuständige Senator hat gezeigt, dass er unsere Ideen gut abschreiben kann.

Unseren Konzepten für die Zukunft Tegels haben in der Plenardebatte am letzten Donnerstag alle Fraktionen zugestimmt. Trotzdem hat sich die rot-schwarze Koalition die Blöße gegeben unseren Antrag abzulehnen.

Hoffentlich setzt sich – trotz der politischen Spielchen von Rot-schwarz – unsere Vision für ein Modellquartier für eine nachhaltige Stadtentwicklung in Tegel letztendlich doch noch durch.